Am 28. September wurde Lukas Wünsch in Verden (Sprengel Stade) von Regionalbischof Friedrich Selter zum Pastor ordiniert. Nach einjähriger Vakanzzeit wird er in der Verdener Domgemeinde seine erste Pfarrstelle antreten. Zuvor hat er in der Gesamtkirchengemeinde An der Nette in Osnabrück sein Vikariat absolviert.
Während seiner Zeit in Osnabrück hat er unter anderem das Projekt „Holy Cut – Kirche & Kino“ ins Leben gerufen. Dabei hat er zwei Orte zusammengebracht, deren gemeinsames Element starke Geschichten und Bilder sind. Begleitet wurde die Veranstaltungsreihe durch ein Filmquiz und eine passende Filmandacht, die sich der „großen Fragen des Lebens“ annahm. Damit habe er unglaublich gute Erfahrungen gemacht. „Gerade junge Erwachsene, aber auch Ältere, entdecken oft den Glauben über diesen untypischen Zugang“, sagt der 32-Jährige, der aus dem Landkreis Verden stammt und nun nach 15 Jahren wieder zurückkehrt.
Für den Ordinations-Gottesdienst hatte Lukas Wünsch sich ein biblisches Wort aus dem Philipperbrief ausgesucht: „Ich vermag aber alles durch den, der mich stark macht, Christus“ (Philipper 4,13).
Regionalbischof Friedrich Selter verband diesen Satz mit Lebensstationen des jungen Geistlichen: prägende Erfahrungen im Kindergottesdienst, Arbeit in einer Pfingstgemeinde, Engagement in der landeskirchlichen Gemeinschaft, schlussendlich die große Freude am Studium und die Faszination für Leben und Theologie Dietrich Bonhoeffers. „So, wie Sie selber immer wieder durch Menschen Anstöße für Ihr Leben erhalten haben, so wollen auch Sie mit Ihrer ganzen Person andere zum Glauben einladen und ihnen Begleiter sein – mit Schirm, Charme und Melone oder besser gesagt mit Batman-Sakko und Kollar-Hemd“, sagte Selter mit einem Schmunzeln.
Zum Glauben einladen heiße dabei, Unterschiede und Freiheit gelten zu lassen. „Wo zu sehr auf Harmonie gemacht und Differenzen glattgebügelt werden, wo eigentlich gestritten gehört, da wird der menschliche Geist seiner Freiheit beraubt.“ Mission und damit das Weitersagen der guten Botschaft Gottes beginne vielmehr mit dem Wunsch, die anderen zu verstehen und ihre Situation wahrzunehmen.
Wichtig sei es, dabei im Team und ökumenisch unterwegs zu sein, um sich gegenseitig zu stärken, zu ermutigen und zu inspirieren. So dankte Selter allen Ehren- und Hauptamtlichen, die die einjährige Vakanz-Zeit in der Domgemeinde überbrückt haben.
Text: Sonja Domröse / Foto: Anna-Lisa Mews