OFRI gewinnt vier weitere Bürgermeister für „Mayors for Peace“ im Osnabrücker Nordkreis

Nachricht 01. September 2023

Unterstützung durch den Friedensort Osnabrück

Alle vier Samtgemeindebürgermeister im nördlichen Landkreis Osnabrück haben sich am 18. August dem weltweiten Bündnis „Mayors for Peace“ angeschlossen. Vollzogen wurde der Beitritt im Rahmen einer Radeltour zwischen den Kommunen seitens der Osnabrücker Friedensinitiative (OFRI), aktiv unterstützt und begleitet unter anderem von Dr. Lob-Corzilius für die Initiative IPPNW (Ärzt*innen gegen den Atomkrieg) sowie von Pastor Matthias Binder für den „Friedensort Osnabrück/FO:OS“ des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Osnabrück.

„Mayors for Peace“ wurde 1982 vom Bürgermeister von Hiroshima ins Leben gerufen. Aus der grundsätzlichen Überlegung heraus, dass Bürgermeister für die Sicherheit und das Leben ihrer Bürger verantwortlich sind, versucht die Organisation durch Aktionen die weltweite Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern und deren Abschaffung zu erreichen. Inzwischen gehören dem Netzwerk über 8.200 Städte und Gemeinden aus 166 Ländern an. In Deutschland sind über 850 Mitglieder dem Bündnis beigetreten.

Beim Start machte Michael Wernke deutlich, die Samtgemeinde Bersenbrück sei durch die Wohnungssuche für Flüchtlinge aus der Ukraine mit dem dortigen Krieg stark betroffen. „Da braucht nur ein Verrückter auf den Roten Knopf drücken, dann liegt ganz Europa in Schutt und Asche“, so Wernke. Der aktuelle Film über Oppenheimer zeige, dass der Tod von Millionen Menschen drohe. Um den Abbau der Atomwaffen voranzubringen, habe er sich entschieden, „Mayors for Peace“ beizutreten.

Michael Bürgel erinnerte an seinen Bundeswehrdienst. Da die Ukraine nicht weit weg sei, sei die Gefahr auch für uns sehr groß. „Die Erfahrungen von Hiroshima und Nagasaki zeigen, dass das nie wieder passieren darf“, so der Artländer Samtgemeindebürgermeister. Unterstützung für seinen Beitritt bei „Mayors for Peace“ erhielt er ebenfalls von Pastorin Hachmeister-Uecker und Pastor Uecker von der evangelisch-lutherischen sowie von Gemeindeleiter Blum von der katholischen Kirche in Quakenbrück. Pastor i.R. Wolfgang Gerdes kündigte für den Herbst Veranstaltungen im Hermann-Bonnus-Geburtshaus an unter dem Motto „Nie wieder“.

Durch die Kaserne habe Fürstenau lange Erfahrung mit dem Militär gehabt, berichtete Matthias Wübbel den OFRI-Mitgliedern. Die dort jetzt untergebrachten Flüchtlinge erinnerten an Krieg. Der Samtgemeindebürgermeister kündigte an, die Mayors-for-Peace-Fahne anzuschaffen und sie jährlich am Flaggentag 8. Juli als Mahnung zu hissen. Unterstützung signalisierten Pastorin Anke Kusche von der evangelisch-lutherischen und Gemeindeleiterin Christiane Becker von der katholischen Gemeinde. Man könne nicht abends ins Bett gehen mit dem Gefühl, der Krieg in der Ukraine gehe uns nichts an. Das Tschernobyl-Unglück habe gezeigt, wie schnell auch wir betroffen sein könnten.

Dem Anliegen von „Mayors for Peace“ habe er spontan zugestimmt, berichtete Samtgemeindebürgermeister Christoph Trame in Neuenkirchen. Zum einen zeige das Schicksal der etwa 150 Flüchtlinge aus der Ukraine in der Gemeinde, was der Krieg mit Menschen mache. Zum andere gelte es, dem Giftgemisch der Populisten entgegenzustehen. Pastorin Annika Hilker bekräftigte, „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“. Das Gedenken an 375 Jahre Westfälischer Frieden biete einen guten Anlass zum weltweiten Bündnis gegen Atomwaffen.

Mit den vier Samtgemeinden in Nordkreis sind nun neun Kommunen aus dem Landkreis Osnabrück Mitglied bei „Mayors for Peace“, fasste die OFRI nach der 83 km langen Radeltour zusammen. Dazu gehören bereits Bramsche, Hagen, Bad Iburg, Hasbergen und Belm. Die OFRI und die weiteren Unterstützer-Organisationen wollen sich darum bemühen, dass auch noch weitere Kommunen Mitglied in diesem weltweiten Friedensbündnis werden.