Lasst es blühen - Basisarbeit in Kirche beim Praxistag Kindergottesdienst

Diepholz/Osnabrück. Nach drei Jahren gab es endlich wieder einen Praxistag für Ehrenamtliche und Hauptamtliche, die im Bereich „Kirche mit Kindern“ in den Gemeinden vor Ort arbeiten. "Lasst es blühen!“ Unter diesem Motto stand der erste Kindergottesdienst-Praxistag in Präsenz. Und auf diese Präsenz hat sich Janneke Arendsen-Hein aus Osnabrück riesig gefreut. „Endlich wieder ein echter Praxistag nach der Corona bedingten Pause. Gemeinsam mit anderen Kindergottesdienstmitarbeitenden Impulse zu bekommen, kreativ zu werden und Abendmahl zusammen zu feiern, hat etwas Stärkendes für mich“, betonte die ehrenamtliche Mitarbeiterin, die seit 12 Jahren Kindergottesdienst in der Matthäuskirche Osnabrück anbietet. „Es ist ein Ehrenamt, das mir sehr am Herzen liegt, denn Kindern von Gott und Jesus zu erzählen, mit ihnen zu singen und zu basteln, ist immer etwas Besonderes für mich. Und es ist auch eine Investition in die Zukunft, nicht nur in Zeiten von sinkenden Gemeindemitgliederzahlen.“

Regionalbischof Friedrich Selter fasste es so zusammen: “Ihr Engagement im Arbeitsbereich „Kirche mit Kindern“ ist Basisarbeit für und in Kirche. Sie ist unverzichtbar wertvoll. An ihr dürfen wir nicht sparen – ganz im Gegenteil, diese Arbeit verdient mehr Aufmerksamkeit und Stärkung. Ich danke Ihnen sehr für all das, was Sie in diesem Bereich tun.“

Zum gemeinsamen Gottesdienst mit Abendmahlsfeier brachte der Leitende Geistliche aus seiner Zeit als Gemeindepastor eine Kindergottesdienst-Liturgie mit. „Dieses Liturgische Element im Kindergottesdienst ging und geht mir immer noch ans Herz. Deshalb möchte ich es in der Runde teilen. Bei all dem Schweren, das in uns ein Gefühl der Verlorenheit in einer verlorenen Welt auslösen kann, ist die Sehnsucht nach Geborgenheit groß. Wir alle kennen diese Sehnsucht, Kinder ganz besonders. Um diese Geborgenheit geht es in der Liturgie“, erläuterte Friedrich Selter. Zu gesprochenen Worten aus dem Psalm 139 reichte er einen kleinen Vogel aus Filz in die Runde, der dann von Hand zu Hand weitergereicht wurde. Dabei bildeten die Hände der Kinder ein „Vogelnest“. Dazu singen alle eine einfache Liedzeile: Gottes Hand hält uns fest, wie ein Vogel im Nest, so sind wir wohl geborgen.“ Die Bedeutung wurde beim Weiterreichen des Vögelchen allen sinnenfällig: Wir alle können anderen Geborgenheit geben und brauchen zugleich selber Geborgenheit.

Bei der Feier des Abendmahls mit Einzelkelchen kam der mobile Abendmahlstisch für Kindergottesdienste zum Einsatz, den Pastorin Hanna Dallmeier und Pastorin Anna Bernau, Kindergottesdienstbeauftragte im Kirchenkreis Harlingerland, entwickelt haben. Eine unscheinbare weiße Kiste verwandelt sich in einen Abendmahlstisch. Aufbau und Schmuck, das Verteilen von Brot und Traubensaft können die Kinder übernehmen. Die Patenen, die Kelche zum Ausschenken und die kleinen Einzelkelche sind für Kinderhände gemacht. Alle ziert das Logo „Kirche mit Kindern“. Hanna Dallmeier möchte mit dieser „Schatzkiste“ zu mehr Abendmahlsfeiern mit Kindern ermutigen.

Lasst blühen – auch die Frühblüher fehlten nicht an diesem Tag. „Eine lange Zeit liegt hinter uns, in der vieles nicht möglich war. An anderer Stelle ist Neues gewachsen und nun wollen wir es blühen lassen: Mit Austausch und Begegnung, neuen Impulsen und kreativen Ideen, mit Musik, mit Beten und Feiern“, so hieß es in der Einladung zum Fortbildungstag, den die Pastorin Hanna Dallmeier und Referentin Susanne Paetzold aus dem Arbeitsbereich Kindergottesdienst im Michaeliskloster Hildesheim gemeinsam mit den Beauftragten in den jeweiligen Kirchenkreisen vorbereitet hatten.

Zum ersten Mal fand der Praxistag regionalisiert an zwei Orten statt, in St. Hülfe-Heede in Diepholz und in der Martinsgemeinde in Osnabrück. Eine gute Entscheidung, denn jeweils gut 30 Teilnehmende fanden sich so zu den verschiedenen Workshops zusammen. 

(Öffentlichkeitsarbeit Sprengel Osnabrück, Brigitte Neuhaus)