Das vom Kirchenkreis gebaute und für das Hilfsangebot zur Verfügung gestellte Tafel-Gebäude in Syke sei „ein Symbol gesellschaftlicher Spaltung und der Solidarität zugleich“, führt Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder aus. „Als wir unsere Planungen vorstellten, gab es von einigen Seiten Kritik, dass wir durch die Tafelarbeit die Situation armutsbetroffener Menschen in unserem reichen Land nur mit einem Pflaster versehen würden. Ziel müsse es vielmehr sein, für eine politische Veränderung zu sorgen, so dass solche Ausgabestellen nicht mehr nötig seien.“
So lange wollte und konnte man im Kirchenkreis allerdings nicht warten. „Wir alle, gerade auch die Tafelmitarbeitenden, würden uns freuen, wenn sich dieses Gebäude als eine kapitale Fehlinvestition erweisen würde, weil es in fünf Jahren keinen Bedarf mehr für diese Form der Unterstützung gibt“, betont Schröder. Das sei allerdings eine unrealistische Hoffnung. „Im Vergleich zur Situation vor gut zweieinhalb Jahren, als wir mit der konkreten Planung für diesen Neubau begonnen haben, hat sich die Zahl unserer Tafelkund*innen fast verdoppelt. Besonders alte Menschen sind dazugekommen, deren Rente nicht mehr reicht.“